Kann uns KI zu besseren Gesprächspartnern machen?

Frau Landsberg ist erfahrene Beraterin, zertifizierte Trainerin und Coach für Führung, Kommunikation und Unternehmenskultur in modernen Arbeitswelten. Mit über 15 Jahren Beratungspraxis und mehr als 20 Jahren Erfahrung im Bankensektor unterstützt sie Führungskräfte mit eigenen Kommunikationsformaten, die auf wirksame Führung und klare Sprache zielen. Für ihre Arbeit wurde sie von FOCUS als Top Coach 2016 und von XING als Top Business Coach 2019 ausgezeichnet.

Künstliche Intelligenz (KI) prägt zunehmend unseren Alltag.

Als Beraterin für Unternehmenskultur beobachte ich, wie KI die Kommunikation in Unternehmen beeinflusst. Richtig genutzt kann sie die Qualität zwischenmenschlicher Gespräche deutlich verbessern – vor allem durch das Erlernen guter „Prompts“, also gezielter Eingaben an KI-Systeme.

KI als Spiegel und Coach für bessere Kommunikation

KI-Systeme wie Chatbots reagieren auf unsere Sprache. Je präziser die Eingabe, desto besser die Antwort. Dieses Prinzip gilt auch für die Kommunikation zwischen Menschen: Wer klar formuliert und gezielt fragt, leistet einen Beitrag für bessere Gespräche.

Im Coaching stelle ich oft fest, dass Führungskräfte das Potenzial von KI als Kommunikationshilfe unterschätzen. Dabei kann gezieltes Prompting als anregendes Training genutzt werden

Das Erlernen von guten Prompts als Kommunikationstraining

Gute Prompts sind gezielte Fragen oder Aussagen, die strukturierte Antworten mit hohem Informationsgehalt provozieren. Auf dem Weg dahin wird die Fähigkeit geschult, passende Fragestellungen und Kontexte präzise zu formulieren.

Zum Beispiel: Statt ungenau zu fragen: „Wie kann ich besser kommunizieren?“
Besser: „Welche konkreten Techniken helfen mir, in Konfliktsituationen ruhig zu bleiben und aktiv zuzuhören?“

Mit jedem verbesserten Prompt bekommen wir vor Augen geführt, wie eine differenzierte Fragestellung mit passendem Kontext die KI zu erstaunlich präzisen Antworten veranlasst.

Diese Erfahrung können wir uns in unserer zwischenmenschlichen Kommunikation zunutze machen: Auch im Alltag berichten Führungskräfte, dass Mitarbeitende oft anders handeln als erwartet. In der Reflexion ihrer Kommunikation zeigt sich häufig, dass noch immer unklare Floskeln im Umlauf sind – etwa Aussagen wie:

„Wann der Bericht fertig sein soll? Am besten gestern!“
„Deine Vorgehensweise solltest du nochmal überdenken“

Solche Aussagen bieten keinerlei konstruktiven Mehrwert. Ihr Informationsgehalt ist gleich null, das Demotivationspotenzial hingegen hoch. Es zahlt sich aus, Gesprächspartnern klare, handlungsorientierte Botschaften zu vermitteln.

Dieser Fokus lässt sich auf Meetings, Mitarbeitergespräche und sogar den Familienalltag übertragen. Er führt, begleitet von gezielter Reflexion im Coaching, zu mehr Bewusstheit und besseren Ergebnissen.

Herausforderungen und Grenzen erkennen

KI kann weder Gefühle noch nonverbale Botschaften erfassen. Deshalb bleiben die persönliche Beziehung und das gegenseitige Erkunden unserer vielfältigen zwischenmenschlichen Signale unverzichtbar.

KI ist ein hilfreiches Werkzeug, aber kein Ersatz für echtes Zuhören und ein vertrauensvolles Miteinander. Wer das im Blick behält, der kann KI bewusst nutzen, um die eigene Kommunikation zu verbessern.

Fazit: Ein Gewinn für Führungskräfte und jeden von uns

Das bewusste Lernen guter Prompts schärft unseren Blick für klare Sprache, aktives Zuhören und gezieltes Nachfragen. KI wird so zum Sparringspartner für eine wirksamere Mensch-zu-Mensch-Kommunikation.

Für Führungskräfte bedeutet das mehr Effizienz in der Zusammenarbeit und ein besseres Miteinander im Team.

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