Partner Content
Warum entscheiden sich Unternehmen, einen Interim Manager einzusetzen?
Die Gründe sind vielfältig, lassen sich aber meist in zwei Hauptkategorien unterteilen: Quantitative und qualitative Faktoren. Diese beiden Aspekte zeigen auf, wie Unternehmen in die Krise geraten und welche Maßnahmen erforderlich sind, um sie wieder auf Erfolgskurs zu bringen.
1. Quantitative Gründe / Hard Facts
Wenn ich bei einem Unternehmen in Schwierigkeiten eintreffe, erkenne ich meist innerhalb weniger Stunden die Kernprobleme. Der Umsatz ist im Keller, die Marktanteile sind weg, und die Kosten – insbesondere die Wareneinsatzquote – explodieren. Das Unternehmen hat die Kontrolle verloren, und die bisherigen Maßnahmen haben die Situation nicht verbessert, sondern verschärft. Hier ist ein externer Blick gefragt. Jemand, der nicht Teil des Problems ist, sondern als Lösung von außen kommt.
Ein gängiges Muster in diesen Fällen ist die Rechtfertigung der Geschäftsführung. Ich höre immer wieder die gleichen Ausflüchte:
„Wir konnten nicht vorhersehen, dass künstliche Intelligenz so schnell an Bedeutung gewinnt.“
Oder: „Wie hätten wir wissen sollen, dass ein Krieg in der Ukraine ausbricht?“
Solche Erklärungen sind für mich ungenügend. Selbst für unvorhersehbare Ereignisse gibt es Notfallpläne. Erfolgreiche Unternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf Krisen vorbereitet sind und ihre KPIs (Key Performance Indicators) im Blick haben. Diese Kennzahlen dienen als Frühwarnsystem und helfen dabei, sich auf Krisen rechtzeitig einzustellen.
Wenn der Umsatz einbricht oder der Marktanteil schwindet, kündigt sich das in den meisten Fällen an – es gibt klare Warnzeichen. Doch oft wird diese Phase übersehen oder nicht ernst genommen, bis die Probleme nicht mehr ignoriert werden können.
Mein Team und ich treten dann auf den Plan, um das Ruder herumzureißen. Mit einem externen Blick und frischen Ansätzen können wir die notwendigen Entscheidungen treffen, die oft intern aufgrund von Betriebsblindheit nicht mehr wahrgenommen werden.
2. Qualitative Gründe / Soft Facts
Während die quantitativen Probleme oft offensichtlich sind, liegt ein ebenso großes Problem in den qualitativen Faktoren, die das Unternehmen in die Krise geführt haben. Die Kultur eines Unternehmens ist entscheidend. Zu viele Ja-Sager, zu viel höfliche Zurückhaltung und zu wenig Klartext: Das sind Symptome eines Unternehmens, das nicht offen mit seinen Schwächen umgeht.
Wenn ich in ein Unternehmen komme, analysiere ich nicht nur die Zahlen, sondern spreche auch unangenehme Wahrheiten direkt an. Zum Beispiel:
- Hohe Warenbestände, die seit Jahren unverkauft im Lager liegen? Das bedeutet, der Markt hat kein Interesse an diesen Produkten.
- Maßnahmen, die bereits mehrmals gescheitert sind? Die werden auch beim nächsten Mal nicht erfolgreich sein.
Es herrscht oft eine Kultur des Schweigens oder Vermeidens – niemand will den Finger in die Wunde legen und riskieren, den internen Frieden zu stören. Aber genau das ist nötig. Nur wer die Probleme klar benennt, kann auch Lösungen finden.
In meiner Arbeit gehe ich direkt auf die Führungskräfte und die Mitarbeiter zu. Ich halte ihnen den Spiegel vor und frage:
„Auf einer Skala von 0 bis 10, wo steht deine Leistung? Was muss getan werden, um dich auf eine 8 oder 9 zu bringen?“
Diese direkten Gespräche führen oft zu verblüffenden Erkenntnissen. Führungskräfte sagen mir dann: „Gut, dass das mal jemand so klar sagt!“ Aber das ist doch ihr Job! Führungskräfte müssen Klartext reden und ihren Mitarbeitern ehrliches Feedback geben. Das bedeutet nicht, sie zu kritisieren, sondern sie zu unterstützen und klare Erwartungen zu kommunizieren.
Ein Unternehmen ist keine Waldorfschule! Es ist nicht der Ort, an dem jeder alles tun darf, was er will, ohne dass es Konsequenzen gibt. Mitarbeiter müssen wissen, wenn ihre Leistung nicht ausreicht. Nur so können sie sich verbessern. Oft ist es der Fall, dass Mitarbeiter nicht einmal realisieren, dass sie unter den Erwartungen bleiben. Klares Feedback bringt Klarheit, und das ist der erste Schritt zur Besserung.
Kernaussage
Die Aufgabe eines Interim Managers besteht darin, das Unternehmen nicht nur aus der Krise zu führen, sondern auch die internen Strukturen und die Kultur zu verändern. Unternehmen müssen lernen, Probleme frühzeitig zu erkennen und anzusprechen – nicht aus Höflichkeit schweigen. Führungskräfte müssen Klartext sprechen und Verantwortung übernehmen.
Krisen kündigen sich oft an, und es ist die Aufgabe der Geschäftsführung, vorbereitet zu sein. Wenn das nicht gelingt, ist es Zeit, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mein Team und ich stehen bereit, Unternehmen auf den Prüfstand zu stellen und die notwendigen Maßnahmen einzuleiten, damit sie wieder erfolgreich sind.
Läuft es bei Ihnen nicht rund?
Sollen wir einen Stresstest für Ihr Unternehmen durchführen?
Dann sprechen Sie uns an!
!AYCONs Management Snippets
1:1 Insights – über Amazon erhältlich.
Ulvi Aydin kommt immer auf den Punkt, ist unglaublich kommunikativ und ein exzellenter Netzwerker. Man merkt ihm die Erfahrung in jedem seiner Sätze und Beiträge an.
Über den Autor:
Ulvi I. Aydin
AYCON Management Consulting GmbH
Ottostr. 54 – 85521 Ottobrunn
+49 (172) 89 399 30
ulvi.aydin@aycon.biz
www.aycon.biz