Der beste Zeitpunkt, mit KI anzufangen, ist jetzt!

Die KI-Entwicklung schreitet in atemberaubendem Tempo voran und verdoppelt sich schneller als je eine Technologie zuvor. Was heute noch überschaubar erscheint, wird morgen möglicherweise eine gewaltige Revolution auslösen

Die KI-Uhr tickt:
KI wächst schneller, als wir es begreifen können

In der digitalen Wirtschaft läuft die Innovation nach dem Mooreschen Gesetz. Das bedeutet die Verdopplung der Innovation und Leistung alle 1-2 Jahre. Bei KI sogar deutlich schneller. In diesem Beitrag erfahren Sie, was das für Sie bedeutet.

Wenn sich etwas immer verdoppelt, nennt man das auch exponentielles Wachstum. Dieses exponentielle Wachstum führt dazu, dass wir die Entwicklung unterschätzen. Unser Gehirn ist nicht dafür gemacht, exponentielle Entwicklungen einschätzen zu können, weil wir es in der Evolution nicht gebraucht haben. Um abzuschätzen, wie weit der Säbelzahntiger entfernt ist, reichte lineares Denken. In der Wirtschaft aber sollten wir vorausschauend agieren.

Exponentielle Entwicklung der KI

Machen Sie einmal folgendes Experiment: Versuchen Sie, ein Blatt Papier immer wieder zu falten. Nehmen Sie sich jetzt ein DIN A4 Blatt Papier zur Hand und fangen Sie an. Die ersten paar Male ist es noch relativ einfach. Doch mit jedem Mal verdoppelt sich das Papier.

  • 1-4 Mal Falten: Noch relativ einfach
  • 5-6 Mal Falten: Schon deutlich schwieriger
  • Über 9 Mal Falten: Fast unmöglich

Das ist exponentielles Wachstum zum Anfassen.

Fragen Sie einmal in Ihrem Unternehmer-Freundeskreis, wie viele Male man ein Blatt Papier falten muss, damit es bis zum Mond reicht.
Die Antwort lautet: 42 Mal.*

 

Die Geschwindigkeit
ist so hoch wie bei bisher keiner
anderen Technologie

 

Da sich die KI-Entwicklung in einer frühen Phase befindet, besteht derzeit eine gute Möglichkeit, sich mit der Technologie vertraut zu machen. Die Technologie wird sich jedoch so rasant entwickeln, dass die Lernkurve immer steiler wird. Wenn man jetzt am Anfang nicht dabei ist, fällt es irgendwann sehr schwer, noch hinterher zu kommen. Organisationen und Mitarbeiter, die sich jetzt nicht mit KI beschäftigen, setzen sich selbst der Gefahr aus, irgendwann abgehängt zu werden. Es werden insbesondere auch Jobs der Mittel- und Oberschicht betroffen sein. Datenanalyse, Buchhaltung oder Programmierung sind hier nur die einfachsten Beispiele. Es wird immer schneller gehen, je mehr die Entwicklung vorangeht: Manche Jobs werden innerhalb weniger Wochen überflüssig werden, weil die KI so schnell gelernt hat, diese zu übernehmen. Das ist dann die Beschleunigung durch die exponentielle Entwicklung der Technologie, die ich oben beschrieben habe.

Eine Kernfähigkeit wird es in der Zukunft also sein, sich ständig neu zu erfinden und innerhalb kürzester Zeit an neue Gegebenheiten anzupassen. Und das immer und immer wieder. Das schafft man nicht, indem man das Bestehende so lange wie möglich aussitzt. Sondern indem man sich so früh wie möglich mit den Möglichkeiten auseinandersetzt.

Denn Jobs werden nicht durch künstliche Intelligenz ersetzt, sondern durch Menschen, die gelernt haben, die künstliche Intelligenz zu nutzen und für sich und ihre Organisation einzusetzen. Das Gleiche gilt für ganze Unternehmen. Und hier haben wir durchaus die Wahl, ob wir zu denjenigen Menschen und Unternehmen gehören möchten, die dies rechtzeitig gelernt und für sich adaptiert haben.

 

»Die Zukunft der Arbeit wird
nicht durch die Technologie bestimmt, sondern durch die Art und Weise,
wie wir sie nutzen.«

 

Wenn Sie dies in Ihrer Organisation fördern wollen, sorgen Sie dafür, dass in Ihrer Unternehmenskultur Neugier und Experimentieren belohnt werden und eine positive Fehlerkultur entsteht. Dann trauen sich Ihre Teams auch an Neues und Ungewohntes. Es geht nicht um Perfektion, sondern um das Lernen.

KI wird multimodal

Die Art und Weise, wie wir mit KI interagieren, wird sich vollkommen verändern. Denn mal ganz ehrlich: Früher hatten wir DOS mit schwarz-weiß Text. Später dann grafische Benutzeroberflächen wie Windows. Und jetzt sollen wir wieder zurück zu schwarz-weiß Text in ChatGPT? Nein, das wird sich grundlegend ändern. KI wird mit uns zusammen in Programmen an Daten und Inhalten arbeiten und wir werden mit der KI sprechen und ihr visuelle Inhalte zeigen oder sie gleich die Ergebnisse völlig autark in den Programmen erzeugen lassen.

Schon heute interagiere ich täglich mit dem Advanced Voice Mode von ChatGPT, mit dem ich ganz normale Konversationen zu Themen führen und gemeinsam Konzepte entwickeln kann. Das funktioniert für mich auch hervorragend bei der Autofahrt über die Freisprecheinrichtung. Das Ergebnis habe ich nachher als Transkript auf meinem Rechner.

Ein anderes Beispiel: Sie haben Vor- und Nachnamen in einer Excel-Datei, die in einer einzigen Spalte zusammengeführt sind. Das Ziel ist, diese in zwei separate Spalten aufzuteilen. Traditionell müsste man eine passende Formel suchen, sie einfügen und die Werte entsprechend anpassen. Mit KI wird dieser Prozess radikal vereinfacht.

Stellen Sie sich vor, Sie machen einfach einen Screenshot Ihrer Excel-Tabelle mit der relevanten Spalte und geben diesen zusammen mit Ihrer Fragestellung in ein KI-Programm wie ChatGPT ein. Anhand des Bildes erkennt die KI automatisch die Struktur der Daten und gibt nicht nur die passende Formel, sondern auch eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Umsetzung. Das bedeutet: Kein langes Suchen nach Tutorials oder Experimentieren mehr – die Lösung wird direkt geliefert.

Noch spannender wird es mit der Weiterentwicklung von KI-Systemen, die künftig direkt auf die Programme und Apps auf Ihrem Computer zugreifen können. Statt nur Anleitungen oder Formeln bereitzustellen, wird die KI selbstständig in der Lage sein, die Änderungen direkt in Ihren Dateien vorzunehmen. Sie geben lediglich Ihre gewünschte Änderung ein – beispielsweise „Teile die Vor- und Nachnamen in Spalte A in zwei separate Spalten auf“ – und die KI erledigt den Rest.

 

»Künstliche Intelligenz
ist nicht der Feind, sondern ein
Werkzeug, das uns helfen kann,
intelligenter und effizienter
zu arbeiten.«

Zitat von Sundar Pichai, CEO von Google

 

Diese Entwicklung bedeutet eine Revolution in der Art und Weise, wie wir mit digitalen Tools arbeiten. KI wird zur unsichtbaren Assistentin, die Aufgaben übernimmt, die bisher viel Zeit und Konzentration erfordert haben. Für Unternehmen und Einzelpersonen bedeutet das eine massive Steigerung der Effizienz und Genauigkeit. Fehleranfällige manuelle Schritte werden minimiert, während sich der Nutzer auf strategisch wichtige Aufgaben konzentrieren kann.

Wie es weiter geht

All die obigen Beispiele sind nur Momentaufnahmen, denn sie sind schon veraltet, während Sie den Artikel lesen. Schon in kürzester Zeit wird uns das wie ein Kindergarten vorkommen. So wie wir heute über die ersten Websites schmunzeln.

2025 wird das Jahr der KI-Agents.
Bisher war KI wie ChatGPT nur ein Chat in der Website oder App. Ein KI-Agent wird wie ein Assistent sein, der bestimmte Dinge erledigt, z. B. Marketing-Kommunikation oder E-Mail-Bearbeitung. Ziel ist die Aufteilung von Aufgaben in kleinere Schritte, die autonom durch KI-Agents ausgeführt werden, die sich miteinander austauschen können.

Wir werden Dinge in kürzester Zeit ganz anders lösen, als wir es bisher gemacht haben. Früher hätten wir nach so einer Lösung vermutlich gegoogelt, aber mit KI haben wir heute einen Begleiter bei uns direkt am Rechner, den wir mit Text oder Sprache oder auch Bildern Dinge gemeinsam entwickeln können und die sogenannte Chain of Thoughts gemeinsam weiterentwickeln können.

Auch die Aufgabenstellung wird sehr viel komplexer werden als in dem Beispiel einer einfachen Excel-Formel. Die künstliche Intelligenz wird in unseren Anwendungen selber integriert sein, ohne dass wir die Daten in eine extra KI-Anwendung hineinkopieren und das Ergebnis wieder herauskopieren müssen. Diejenigen Anwendungen, die KI noch nicht integriert haben, werden durch andere Tools mit der künstlichen Intelligenz verbunden. Es gibt zahlreiche Tools, die es Organisationen ermöglichen, bestehende Anwendungen mit KI zu verknüpfen und Prozesse zu automatisieren, ohne jeden Schritt manuell am Rechner zu machen.


Lassen Sie sich nicht durch Vorbehalte abhalten

Spricht man mit Unternehmen, stößt man häufig auf Vorbehalte neuen Technologien gegenüber. Hier mal exemplarisch einige Irrtümer, die häufig angenommen werden:

Irrtum 1:

„Als Firma kann ich KI nicht nutzen, weil die KI mit meinen Daten trainiert wird.“
Antwort:
Einige KI-Plattformen bieten Datenschutzoptionen an, die sicherstellen, dass keine Daten für Trainingszwecke verwendet werden, und man kann sogar einen AVV (Auftragsverarbeitungsvertrag) gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) abschließen. Es ist ähnlich wie damals, als die Software mit den Daten in die Cloud ging, also Daten nicht mehr nur auf meinem Rechner alleine gespeichert waren, sondern im Internet. Das war für viele auch eine große Umstellung. Datenschutz ist wichtig, sollte aber keine Ausrede sein, dass ich mich nicht umstellen muss und mich mit einer neuen Technologie gar nicht erst beschäftige.

Irrtum 2:

„Für KI-Anwendungen brauche ich teure Infrastruktur.“
Antwort:
Um anzufangen, braucht man erst mal nur einen Browser oder ein Smartphone. Wichtig ist es, erstmal „skin in the game“ zu haben, also sich mit KI vertraut zu machen und erste Schritte zu machen.

Irrtum 3:

„KI betrifft uns nicht.“
Antwort:
Dies höre ich oft in der produzierenden Industrie oder in Organisationen, bei denen nicht primär Wissensarbeiter arbeiten. Aber das wäre so, wie vor 20 Jahren zu sagen: Das Internet betrifft uns nicht. KI betrifft alle.

Irrtum 4:

„Das kann ich später immer noch machen.“
Antwort:
Durch die exponentielle Entwicklung der Komplexität wird es umso schwieriger, je später man anfängt.


Kernaussage

Das, was wir heute sehen, ist erst der Anfang. Es gibt ein Zitat von Douglas Adams, dem Autor von „Per Anhalter durch die Galaxis“. Er sagte, dass wir, wenn wir über die Zukunft der Technologie spekulieren, uns oft wie Kleinkinder verhalten, die über die Sportwagen ihrer Enkel sprechen. Es ist eine humorvolle Art zu sagen, dass unsere Vorstellungskraft oft von unserer begrenzten Perspektive eingeschränkt wird.

KI wird als fester Bestandteil des Betriebssystems und der Programme integriert sein, so wie heute das Internet. Dadurch wird KI zu dem Tool, mit dem wir den ganzen Tag arbeiten, so wie heute mit dem Browser. Die Integration von KI in den Arbeitsalltag könnte in Zukunft zu einem zentralen Bestandteil vieler Prozesse werden.


Über den Autor

Berthold Glass beschäftigt sich intensiv mit den Themen Digitalisierung und künstliche Intelligenz. Er setzt sich seit vielen Jahren mit technologischen Entwicklungen auseinander und teilt seine Erfahrungen und Erkenntnisse regelmäßig in Vorträgen und Publikationen. Diese Formulierung legt den Fokus auf die Expertise des Autors, ohne dabei den Eindruck zu erwecken, für ihn oder seine Dienstleistungen zu werben.

📩 Kontakt:
hallo@berthold.glass

Disclaimer
Es gibt zahlreiche KI-Anbieter wie ChatGPT, Perplexity, Anthropic Claude, Google Gemini oder Microsoft Copilot sowie eine ständig wachsende Anzahl von Spezialtools wie z. B. für Bild- oder Videogenerierung. Die genannten Anwendungsbeispiele sind exemplarisch zu verstehen, um das Prinzip zu verdeutlichen.

Add a comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Seien Sie immer einen Schritt voraus und lassen Sie sich inspirieren

Durch Drücken der Schaltfläche „Abonnieren“ bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzerklärung gelesen haben und damit einverstanden sind.